Thema: Windenergieanlagen (WEA)

Veröffentlicht am 27.10.2011 in Energie und Umwelt
Fritz Rudolf Körper
Fritz Rudolf Körper MdB

Farbliche Gestaltung der Anlagen zur besseren Integration in die Landschaft - Einsatz der Transponder-Technologie zur Flugsicherheit - Brief an Bundesverkehrsminister
Wenn es um das Für und Wider von Windrädern in der öffentlichen Diskussion geht, ist die Farbgestaltung der Windenergieanlagen (WEA) bislang ein unbekanntes Thema. Jedoch hat auch die visuelle Gestaltung der Anlagen etwas mit Landschaftsschutz zu tun und ist ein Beitrag zur höheren Akzeptanz, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Fritz Rudolf Körper. Deshalb hat der sich in einem Brief hierzu an den zuständigen Bundesverkehrsminister gewandt.

Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie ist es erklärtes Ziel aller politisch Verantwortlichen, die gesamten Möglichkeiten der regenerativen Energiequellen zielgerichtet zu nutzen – und der Ausbau der Windenergie spielt dabei eine wichtige Rolle. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn die WEA auch die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger finden. Visuelle Störung der Landschaft, Licht- und Lärmbelastungen sind die bekannten Einwände gegenüber Windenergieanlagen vieler Menschen. Mit einer visuellen (farblichen) Optimierung der technischen Anlagen würden eine verbesserte Integration in die jeweilige Naturlandschaft und somit ein Zusatznutzen in Form eines visuellen Landschaftsschutzes erreicht, schreibt Körper an den Bundesverkehrsminister. Anstoß zu dem Schreiben war ein Gespräch des Bundestagsabgeordneten mit Friedrich Ernst von Garnier aus Fürfeld. Der renommierte Planer gestaltet weltweit Fassaden von Industrieanlagen und Gebäuden. Auch Matthias Willenbacher, Chef von juwi in Wörrstadt, sieht bei der Farbgestaltung durchaus Möglichkeiten, die technischen Anlagen noch besser in das jeweilige Landschaftsbild einzupassen. Hier würden allerdings die aktuell gültigen gesetzlichen Vorschriften zur Kennzeichnung von Windenergieanlagen enge Grenzen setzen. Selbstverständlich darf die farbliche Gestaltung der WEA keine Gefährdung für die Flugsicherheit darstellen, betont Körper. Derzeit müssen Windenergieanlagen in Deutschland mit einer Höhe von mehr als 100 Metern mit einer jeweiligen besonderen Tages- und Nachtkennzeichnung ausgestattet sein. Nachts ist eine Befeuerung der WEA mit einer bestimmten Lichtstärke vorgeschrieben. Die daraus resultierende Lichtbelastung ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Deshalb beschäftigen sich Windparkbetreiber erfolgreich in Feldversuchen mit der sogenannten Transponder-Technologie zur Flugsicherheit. Der SPD-Bundesabgeordnete fragt hierzu den Bundesverkehrsminister:
  1. Inwieweit hat sich Ihr Haus im Konkreten mit der Farbgestaltung von WEA aus den oben dargestellten Gründen beschäftigt?
  2. Gibt es Überlegungen hierzu für ein Modellprojekt?
  3. Ist eine Änderung der bestehenden Kennzeichnungsregelung für WEA durch Ihr Ministerium unter Einbindung der Transponder-Technologie geplant?
  4. Könnte die Installierung der Transponderlösung zur Flugsicherung auch die farbliche Gestaltung der Windenergieanlagen im Sinne eines visuellen Landschaftsschutzes ermöglichen?
Zur Steigerung der Akzeptanz von Windenergieanlagen ist es notwendig, die emotionalen und sachlichen Hindernisse zu minimieren und gleichzeitig alle technischen Möglichkeiten im Sinne hoher Sicherheit hierzu zu nutzen, so Körper.

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