Aus einer Pressemitteilung der Jusos im Kreis Bad Kreuznach geht hervor, dass die Reaktion der CDU zur Kritik der Jusos offenkundig erwartet wurde. Unerwartet sei allerdings gewesen, dass sich Frau Dickes nicht persönlich an die Jusos gerichtet hätte, zeigt man sich bei den Jungsozialistinnen und -sozialisten erstaunt.
Der Jusos-Kreisvorsitzende Christoph Eß kommentiert: "Ich hätte erwartet, dass sich Frau Dickes persönlich an uns und an mich richtet. Doch wie schon im Fall Irmer zeigt sie auch hier keine klare Kante. Ich möchte betonen, dass wir Jusos ein eigenständiger Jugendverband sind. Wir agieren und reagieren politisch selbstständig und sind nicht nur Wahlkämpfer. Wir vertreten unsere politischen Vorstellungen für den Landkreis."
Johanna Körper, ebenfalls Kreisvorsitzende, sagt: "Gerade in Zeiten wie heute, ist es umso wichtiger Gesicht zu zeigen!" und fügt hinzu: "Das gehört zu den Zielen unserer Arbeit. Wir setzen uns für ein freies, demokratisches Land ein. Das fängt bei uns im Landkreis an. Es geht um unsere Zukunft!"
Das Argument, dass in der Bürgerinitiative "Pro Polizei" von Herrn Irmer auch Sozialdemokraten und Grüne mit am Tisch säßen, ist für die Jusos im Kreisverband Bad Kreuznach mehr als hinfällig. Aus ihrer Sicht sei sich Frau Dickes und ihr Kreisvorstand nicht ganz klar darüber, dass man sich schließlich im Kreis Bad Kreuznach befände und sich die Jusos daher auf die lokale politische Situation beschränkten.
Christoph Eß: "Deshalb suchen wir hier die Auseinandersetzung. Wir finden, jemand wie Hr. Irmer sollte bei uns keine Plattform bekommen. Wir Jusos, und das sagen wir aus vollster Überzeugung, würden nie mit einem homophoben und islamfeindlichen Menschen zusammen agieren. Selbst in einem überparteilichen Bündnis. Das hat auch etwas mit politischen Selbstverständnis, Courage und klarer Kante zu tun!"
Weiter kommentiert er den offenen Brief der CDU-Stellvertreter: "Wir haben Frau Dickes nicht in Verbindung mit den Begriffen 'islamfeindlich' und 'homophob' gebracht. Das war sie ganz allein. Hierfür mussten wir keine Meisterleistung mehr abliefern. Sie trägt die Verantwortung für ihre Gäste und damit auch für ihre politische Vorgeschichte und damit auch für das, was sie toleriert."
Die Jusos machen in ihrem Statement noch einmal klar, dass es Ihnen nicht um den Inhalt der Veranstaltung ging, sondern alleinig um die fragwürdige Person des Herrn Irmer. Dies sei anscheinend beim CDU-Kreisvorstand nicht richtig verstanden worden.
Text: Jusos KV Bad Kreuznach
Anm. d. Red. zum Hintergrund:
Artikel und Kommentar ("Fettnäpfchen") der Allgemeinen Zeitung vom 04.02.2017: "Bettina Dickes möchte Bürgerinitiative 'Pro Polizei' auch in Bad Kreuznach etablieren"