Fraktionsvorsitzender Carsten Pörksen SPD begrüßt Beschlüsse des Kreisjugendhilfeausschuss für bessere Personalausstattung und Projektunterstützung im Bereich der Jugendhilfe – Konzeptionelle Diskussion im Sinne der Prävention wichtig für die Zukunft der Arbeit des Jugendamtes
Die SPD Fraktion im Kreistag und sowie ihre Mitglieder im Kreisjugendhilfeausschuss Martina Hassel und Michael Simon begrüßen ausdrücklich den Beschluss des Ausschusses vom Donnerstag dieser Woche, den Allgemeinen Sozialdienst des Kreisjugendamtes mit zwei weiteren Stellen aufzustocken und damit die längst überfällige Verbesserung der Personalausstattung zu verbessern, erklärte der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Carsten Pörksen nach der Sitzung.
Auch Haushaltsmittel in Höhe von 50.000 Euro für Angebote der Jugendhilfe zur Verfügung zu stellen, um damit Leistungen von freien Jugendhilfeträgern finanzieren zu können, findet die nachdrückliche Unterstützung der Sozialdemokraten.
Ausschuss hat wichtiges Zeichen gesetzt
Mit den Beschlüssen habe der Fachausschuss ein wichtiges Zeichen gesetzt, das sowohl der Kreistag als auch die schwarz-gelb-grüne Mehrheit nicht ignorieren konnten, meint Pörksen. Sich wie jüngst von CDU, FDP und Grünen im Kreisausschuss getan, nicht klar zu positionieren und sich hinter einer angeblich „unklaren Datenlage“ zu verstecken, gehe jetzt nicht mehr, nicht zuletzt vor dem Hintergrund objektiv stark angestiegener Fallzahlen und einer zunehmenden Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den sozialen Diensten des Jugendamtes. Diese hatten bekanntlich mit einer Überlastungsanzeige im Juni diesen Jahres deutlich gemacht, dass sie ohne eine strukturelle und personelle Verbesserung ihrer Arbeitssituation den Kindesschutz nicht gewährleisten können. Seitens der Sozialdemokraten wurde dafür volles Verständnis gezeigt. Er, Pörksen, habe sich im Jugendamt persönlich einen Eindruck über die hohe Belastung verschaffen können und sei zu der Überzeugung gelangt, dass eine personelle Verstärkung zwingend geboten sei.
Die Komplexität der Problemlagen, die zurecht hohen gesetzlichen Anforderungen an den Kindesschutz und die deutliche Zunahme der Fallzahlen im ambulanten und stationären Bereich - allein von 2007 bis 2009 stiegen die ambulanten Hilfen um 43 % und stationären Maßnahmen um 30 % - dokumentieren eine enorme Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ASD.
Nicht nur reagieren sondern agieren und präventiv wirken
Aus Sicht der Sozialdemokraten sowie der SPD-Mitglieder im Ausschuss Hassel und Simon gehe es darum, den Allgemeinen Sozialdienst sowie die freien Träger der Jugendhilfe wieder in die Lage zu versetzen, nicht nur reagieren zu können, sondern auch zu agieren und präventiv zu wirken. Gerade was den Präventionsaspekt betreffe, so gelte es in den nächsten Wochen und Monaten intensiv zu überlegen, wie die Jugendhilfe konzeptionell und inhaltlich verändert und weiter entwickelt werden muss, um diesem Anspruch besser gerecht werden zu können. Dies hatten die Ausschussmitglieder in der jüngsten Jugendhilfeausschusssitzung ebenfalls gefordert, was die SPD ausdrücklich begrüßt und unterstützt.
Kritik an CDU
Überhaupt nicht nachvollziehen können die Sozialdemokraten das Verhalten der CDU-Ausschussmitglieder, die zwar der Einstellung von zwei neuen Mitarbeitern im ASD zugestimmt hatten, zugleich aber der Einstellung von Haushaltsmitteln zur Finanzierung von Leistungen freier Jugendhilfeträger ihre Zustimmung verweigerten. „Hier hätten wir von der CDU, erst recht von ihren Vertretern im Kreisjugendhilfeausschuss eine andere Haltung erwartet. Die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter im Jugendamt ist seit langem bekannt und die umfangreichen Anforderungen an den Kindesschutz ebenso. Wer sich hier kleinkariert hinter Haushaltsfragen versteckt, scheint die gesellschaftlichen Realitäten noch nicht ganz erfasst zu haben“, erklären Martina Hassel und Michael Simon für die SPD. Die beschlossenen 50.000 Euro dienen dazu, kostenintensive Hilfen in der Zukunft zu verhindern oder zu mildern – was letztendlich den Haushalt in der Zukunft weniger belastet. „Die CDU ist mit ihrer Position offensichtlich zu kurz gesprungen“, erklärte Pörksen abschließend.