Von links: Peter Dill, Vorsitzender der SPD Bad Münster am Stein-Ebernburg; Fritz Rudolf Körper MdB; Dr. Michael Keck, Ärztlicher Leiter; Dr. Carola Reimann MdB; Peter Bauer, kaufmännischer Direktor; Dr. Andrea Zucker, Chefärztin Orthopädie und Wolfgang Lessmann, SPD-Sprecher im Stadtrat BME. Die frühzeitige Gesundheitsvorsorge muss weiter ausgebaut werden. Deshalb brauchen wir ein Präventionsgesetz von dem Arbeitnehmer und Betriebe profitieren, so die Forderung der SPD-Bundestagsabgeordneten Fritz Rudolf Körper und Dr. Carola Reimann, Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, nach ihrem Gespräch mit der Leitung der Drei-Burgen-Klinik.
Unsere Klinik ist auch in dem Bereich Prävention sehr innovativ, da wir die Notwendigkeit und den steigenden Bedarf für gesundheitliche Vorbeugungsmaßnahmen in der Arbeitswelt sehen
, so der ärztliche Leiter der Reha-Klinik, Dr. Michael Keck. Dies erläuterte er an den besonderen beruflichen Belastungen und Erkrankungsrisiken für Schichtarbeiter. Nachts arbeiten, tagsüber schlafen
, dies sei für die betroffenen Arbeitnehmer nichts Besonderes. Umso wichtiger sei es deshalb durch gesundheitsgerechtes Verhalten gesund und leistungsfähig zu bleiben. Deshalb bieten wir gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern das Programm ‚KomPAS’ – „Kombinierte Präventionsleistung für Arbeit mit Schichtanteilen“ – an, damit chronische Krankheiten gar nicht erst entsehen
, stellte Dr. Keck fest.
Das Programm ‚KomPAS’ nutzen in erster Linie größere Unternehmen aus Rheinland-Pfalz, zum Beispiel die Firmen Schott und Aleris, zur Zeit weniger die kleinen und mittleren Unternehmen, erklärte Dr. Andrea Zucker, Chefärztin der Orthopädie. Großunternehmen haben den betriebswirtschaftlichen Nutzen für sich erkannt und könnten auch solche Programme aufgrund ihrer Größe organisatorisch besser umsetzen, erläuterte der kaufmännische Direktor der Drei-Burgen-Klinik, Peter Bauer.
Genau an dieser Stelle, sehen die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Reimann und Körper Handlungsbedarf für die Politik: Wir brauchen gesetzliche Rahmenbedingungen, die es gerade kleineren und mittleren Betrieben ermöglichen, dass ihre Arbeiternehmer bedarfsgerechte Gesundheitspräventionsprogramme nutzen können - ohne dass betriebliche Abläufe gestört werden und die Kosten eine Hürden für diese Betriebe darstellen. Ein sogenanntes Präventionsgesetz würde auch das öffentliche Bewusstsein für den Grundsatz ‚Vorbeugen ist besser als Heilen’ schärfen. Denn gesunde und leistungsfähige Arbeitnehmer sind das höchste Gut eines jedes Betriebs. Zudem ist die Finanzierung sinnvoller und punktgenauer Vorbeugemaßnahmen weniger kostenintensiv, als die Behandlung von chronischen Krankheiten und Reha-Maßnahmen.
Körper wird das Thema Gesundheitsprävention bei seinen Gesprächen mit Unternehmern in der Region und den Arbeitnehmervertretern ansprechen.